Andreas Seegers: Unterwegs mit dem Wegewart
Andreas Seegers kennt sein Revier. Geboren ist er im Eppendorfer Weg, zur Schule gegangen in der Christian-Förster- und der Bogenstraße. 1990 legte er die Prüfung zum Wegewart ab. Täglich ist der gelernte Straßenbauer 8 bis 10 Kilometer in seinem Stadtteil unterwegs, häufig zu Fuß, manchmal auf seinem Motorrad. Er überprüft – eine Checkliste unterm Arm – Baustellen-Absperrungen und Straßen auf Schlaglöcher und Hinweise von Bürgern und aus der Kommunalpolitik.
Beispiele aus Seegers Arbeit
Wo schräge Gehwegplatten zu Stolperfallen werden, organisiert er den Ausgleich: in Hauptverkehrswegen wie dem Eppendorfer Baum ab 1 cm Höhenunterschied, auf Nebenstraßen ab drei Zentimetern. Seegers achtet darauf, dass Kneipen neben Außentischen und - stühlen eine 1,5 Meter breite Gasse zum Passieren lassen – für Fußgänger und Rollstuhlfahrer. Das ist nicht immer der Fall. Wo ein klärendes Gespräch nicht weiterhilft, kann eine Anzeige folgen. Schmutzige und damit unleserliche Straßenschilder vermerkt Seegers das in seinem Bericht. Zur Reinigung der Schilder (und Kappen von wild-wucherndem Straßenbegleitgrün) geht ein Auftrag an externe Dienstleister. Und wo Putzen keinen Sinn mehr macht, werden die Schilder ausgetauscht. 60.000 Euro gibt der Bezirk pro Jahr für neue Schilder aus.
Das „Hamburgische Wegegesetz“ ist die Grundlage für das Handeln des Wege-Wandlers– sowie seiner 13 Kollegen in Hamburg-Nord. „Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs“ sollen gewährleistet sein. In der Optik haben die Wegewarte nicht nur 700 Kilometer Straßen im Bezirk, sondern häufig eine doppelte Länge an Geh- und Radwegen. In Straßen, die mehr als 7 Meter breit sind, muss er beide Seiten begehen: Hauptstraßen 2-mal pro Monat, Wohnstraßen einmal. Dabei führt Andreas Seegers Weg teils über öffentlichen, teils über privaten Bereich. „Für die öffentlichen Flächen ist der Bezirk verantwortlich“, erläutert er.
Verantwortlichkeiten
Auf privatem Grund wird der Eigentümer zum Ansprechpartner. Ist die Bezirks-Verwaltung zuständig, wird möglichst schnell Abhilfe geschaffen, bei manchen Privatleuten passiert erst mal gar nichts. „Wir versuchen dennoch, alle Widrigkeiten aus dem Weg zu räumen“, erklärt Andreas Seegers. Gleichzeitig macht er auch deutlich, dass er keine polizeilichen Befugnisse hat. In Gefahrensituation meldet er sich beim PK 23 – was jeder andere Bürger auch tun sollte. In dringenden Fällen wählt er die 110. Und wenn der Nachbar seinen Schnee vor der Haustür nicht räumt, muss man sich nicht an den Wegewart wenden, sondern (zunächst) an den Eigentümer/Verwalter.
Kontakt:
Andreas Seegers Tel. 040 42804-6137
E- Mail: mr@hamburg-nord.hamburg.de
Schäden auf Straßen, in Parks oder an der Beleuchtung nimmt auch der Melde- Michel an: www.hamburg.de/melde-michel
Text & Bilder: Hans Loose
Stand: 01_2020