Das UKE: Wissen – Forschen – Heilen
Momentan ist das Corona-Virus Thema Nummer 1. Besonders gefragt sind natürlich die Informationen und Einschätzungen aus dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Da bietet es sich an, mal einen Blick auf seine über 130jährige Geschichte zu werfen.
Das UKE wurde im Mai 1889 als „Neues Allgemeines Krankenhaus" (NAK) eröffnet. Die Initiative für den Bau ging auf Heinrich Curschmann zurück. Er war damals Leiter des bis dahin einzigen Krankenhauses in St. Georg, dessen Kapazitäten für die rasant wachsende Bevölkerung Hamburgs nicht mehr ausreichten. Eigentlich sollte das NAK in Hafennähe errichtet werden, doch das Areal im ländlichen Eppendorf war billiger. Es entstanden 55 Pavillons mit viel Licht und frischer Luft, die großzügig auf dem weitläufigen Gelände verteilt lagen. „Das Krankenhaus sollte eben nicht mehr nur eine Sammelstelle von Kranken sein…, sondern eine Heilstätte in jenem Sinne, dass sie die Kranken auch die häusliche Misere vergessen ließ.“ (01)
Die Naturwissenschaften hatten im 19. Jahrhundert die Medizin grundlegend verändert. Die Ärzte nutzen das neue Wissen aus Chemie und Physik, um die Abläufe im Körper zu verstehen. Die Fortschritte waren rasant. Die Entdeckung der Röntgenstrahlen und die Mikroskopie eröffneten völlig neue Möglichkeiten. Im Medizinhistorischen Museum sind Exponate aus damaliger Zeit zu sehen. Das Museum ist im 1926 errichteten Institutsgebäude der Pathologie untergebracht. Der Sektionssaal ist noch im Originalzustand erhalten. Aktuell ist das Museum geschlossen, aber ein Besuch im Internet lohnt sich.
Die Nachkriegszeit
Nach 1945 wurde die Pavillonbauweise aufgegeben. Die dezentrale Versorgung erwies sich als Nachteil. So mancher Patient hatte sich beschwert, weil das Essen auf dem Weg von der Küche bis zu ihm schon kalt geworden war. Jetzt begann die Phase der Spezialisierung. Es entstanden neue Gebäude für einzelne Fachgebiete: Orthopädie, Psychiatrie, Augenklinik...
Doch auch dieser Ansatz wurde wieder aufgegeben. Die wissenschaftliche Entwicklung verlangte nach einer Vernetzung der einzelnen Abteilungen. Heute setzt das UKE auf die Integration vieler Disziplinen unter einem Dach. Die Klinik gilt als eine der modernsten Europas. Mehr als 11.000 Menschen arbeiten hier, darüber hinaus mehr als 3.000 Studierende. Schwerpunkte sind Neurowissenschaften, Infektions-, Versorgungsforschung, Herz-Kreislauf-Forschung und die Onkologie.
(01) Quelle: https://www.uke.de/allgemein/ueber-uns/historie/index.html
Text: Marion Bauer - April 2020
Bilder: UKE