Der Regionalbeauftragte - neuer Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger
Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat einen neuen stellvertretenen Leiter. Dr. Udo Franz (53) ist gleichzeitig Regionalbeauftragter für Eppendorf, Hoheluft-Ost und Winterhude. Der Jurist gilt als Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger.
„Der Eppendorfer“: Zuletzt waren Sie Bereichsleiter bei der Schulbehörde. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Dr. Franz: Bei Schulbau Hamburg habe ich die internen Services wie Justitiariat, Personalmanagement, IT, Einkauf, Organisationsentwicklung geleitet. Es gibt also eine Schnittmenge mit den Aufgaben als sog. „Dezernent für Steuerung und Service“ im Bezirksamt.
Der Regionalbereich Eppendorf-Winterhude steht Ihnen unter den Regionalbereichen am nächsten, habe ich gelesen. Da spüre ich Emotionen. Wie erleben Sie diese Nähe, außer dass sich in der Kümmellstraße das Verwaltungsgebäude des Bezirks befindet?
1993 bin ich aus Konstanz nach Hamburg gezogen und habe meinen ersten Winter in einer WG in der Eppendorfer Landstraße verbracht. Leider musste ich schon im Frühjahr ausziehen, weil der Zimmerinhaber aus seinem Sabbatical kam. Ich wäre gern geblieben.
Von Besuchen bei Freunden, die hier wohnen, vom Joggen an der Alster, Spazierengehen im Stadtpark oder Konzertbesuchen auf Kampnagel kenne ich einige Ecken der Region gut.
Eppendorf-Winterhude hat viele Gesichter. Natürlich gehört die Region zu den schönsten und attraktivsten der Stadt, wem sage ich das. Viel Wasser und Grün, repräsentative Altbauten, aber auch die architektonisch interessante City Nord geben der Region ein großstädtisches Flair.
Welche Aufgaben hat der stellvertretende Bezirksamtsleiter?
Herr Dr. Franz, Sie freuen sich auf Herausforderungen wie die Umsetzung des Fußverkehrskonzepts Hoheluft-Ost und die Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatzes. Die Ergebnisse der Beteiligungsverfahren liegen seit zwei Jahren vor. Wie können Sie die Prozesse beschleunigen?
In den letzten Jahren kam es durch die starke Auslastung der am Bau beteiligten Firmen zu Verzögerungen auf Baustellen. Viele Firmen haben Rekrutierungsprobleme.
Die Umgestaltung des Eppendorfer Marktplatzes im Zuge der Busbeschleunigung ist eine Maßnahme des Landesbetriebs Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG). Nach Abschluss des Abstimmungsprozesses kann der LSBG die Planung erstellen, ausschreiben und mit dem Bau beginnen. Beim Fußverkehrskonzept Hoheluft-Ost gibt es noch Finanzierungsfragen.
Die Menschen, Initiativen und Vereine in unserem Stadtteil haben auch außerhalb von Parteien vielfältige politische Mitwirkungsmöglichkeiten: Wir können uns an Abgeordnete unseres Vertrauens wenden, an den Regionalausschuss schreiben und dort sogar sprechen. Melde-Michel, Wegewarte u.a. nehmen Schadensmeldungen entgegen. Was können Sie als „Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger“ darüber hinaus leisten?
Ich sehe mich im Bezirksamt als „Ermöglicher“ und Katalysator für die Belange der Bürgerinnen und Bürger, Einrichtungen, Unternehmen aus der Region.
Regionalbeauftragte wie die Kolleginnen und Kollegen im Bezirk Wandsbek und Harburg haben Bürgersprechstunden und sind auch im Behördenfinder präsent. In Hamburg-Nord habe ich diese Angebote bisher vermisst. Werden Sie ebenfalls vergleichbare Sprechstunden anbieten?
Ich werde selbstverständlich an den Sitzungen des Regionalausschusses teilnehmen. Ansonsten können die Bürgerinnen und Bürger mich zukünftig über den Behördenfinder erreichen. Bürgersprechstunden sind nicht geplant.
Mögen sie etwas Privates von sich verraten?
Ich mag Reisen nach Osteuropa oder noch weiter weg. Nach der Arbeit bewege ich mich gern, Yoga, Fitness, Schwimmen, Joggen, da bin ich vielseitig.
Kontakt: Telefon 040/42804–2232 oder E-Mail: udo.franz@hamburg-nord.hamburg.de
Das Interview führte Hans Loose
Stand: 1_06_2020