„Flüchtlingspatenschaften - für mich das schönste Ehrenamt der Welt“ - ein Vortrag von Axel Limberg
Nilab ist glücklich: Sie hat ihre Abschlussprüfung zur Verkäuferin im Einzelhandel geschafft! Ihre Ergebnisse waren so gut, dass sie sich sogar für ein Stipendium qualifiziert hat. Nun stehen ihr alle Türen offen. Als sie vor einigen Jahren als geflüchtete Jugendliche nach Hamburg kam, sah ihre Zukunft eher düster aus. Doch sie hatte Glück: Axel Limberg übernahm die Patenschaft für sie.
Der Eppendorfer kümmert sich seit 2015 ehrenamtlich um jugendliche Flüchtlinge, die zumeist ohne Eltern hier gestrandet sind. Diese jungen Menschen, die buchstäblich alles verloren haben, brauchen dringend eine Vertrauensperson, die ihnen Sicherheit und etwas Geborgenheit gibt. Der Flüchtlingspate nimmt sich Zeit für seine Schützlinge. Er hört ihnen zu, begleitet sie bei Behördengängen und nutzt sein umfangreiches Netzwerk, um Hilfsangebote zu organisieren.
So auch bei Nilab: Ihr Zukunftswunsch war Verkäuferin, doch das Jobcenter bot ihr nur eine Stelle als Putzhilfe an. Limberg fand einen Ausbildungsplatz für sie und ermöglichte so das Happy End. Auch Elyas hätte ohne seinen Paten wohl kaum seinen Ausbildungsplatz als Klempner erhalten: Seine Schule hatte die gesamte Flüchtlingsklasse wegen vermeintlich fehlender Qualifikation nicht zur Abschlussprüfung angemeldet. Erst als Axel Limberg intervenierte, bekam die Klasse ihre Chance auf einen Schulabschluss und der Großteil hat es geschafft, darunter auch Elyas.
Die Erfolgsbilanz des Flüchtlingspaten ist beeindruckend, er hat in den letzten Jahren über 200 Jugendlichen geholfen. Im März 2024 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen, Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer würdigte seinen „wichtigen Beitrag zum interkulturellen Zusammenleben und zur Integration unbegleiteter, minderjähriger Geflüchteter“.
Im Oktober war Axel Limberg Gastredner bei unserem monatlich stattfindenden Mitgliederabend. Er hat sehr anschaulich über seine Arbeit berichtet und uns ermuntert, selbst aktiv zu werden. Es gibt viele Initiativen, die sich über Hilfe freuen. Zum Beispiel der Kinderschutzbund oder bei uns in der Nähe das Sprachcafé Eimsbüttel vom Verein „Hamburger mit Herz“. Man entscheidet selbst, wie man sich einbringen möchte, die Vereine finden für jeden den geeigneten Platz und begleiten den Einsatz.
Axel Limberg, der angehende Patinnen und Paten gerne berät (patenschaften@axel-limberg.de), ist glücklich mit seiner Tätigkeit. Sie hilft nicht nur anderen Menschen, sondern bereichert auch das eigene Leben: „Man lernt viele Menschen kennen und bekommt Einblicke in fremde Kulturen, das ist ein guter Weg zum Glück.“
Text: Marion Bauer
Foto: Axel Limberg
Foto: Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer und Axel Limberg, Verleihung des Bundesverdienstkreuzes