Sommerreise 2022 nach Bad Münder, am Deister: Interessant. Geschichtsträchtig. Vielfältig.
Abseits von der Autobahn fuhren wir durch die Südheide und das Weserbergland. Ein sehr schönes Ambiente haben Hotelier Gunnar Meier und seine Frau hier entstehen lassen, auch mit Komfort: Schwimmbad und Sauna. Im schön angelegten Garten machten wir es uns bequem. So richtig zum Wohlfühlen. Abends wurde uns ein Menü serviert, sehr schmackhaft und köstlich zubereitet. Der Service war sehr gut.
Der neue Morgen begann mit Führungen in zwei Gruppen durch Bad Münder. Im Ortskern wurden wir von der „Nachtwächterin“ und dem „Wichtelmännchen“ empfangen. Eine Nachtwächterführung am helllichten Tage durch Bad Münder ist schon besonders. Der Ort ist durch seine Quellen bekannt geworden. Eine Kurstadt mit einem Gradierwerk. Hmm, salzige Luft - gut für die Heilung. Unsere Dame hatte es drauf! Sie machte uns mit Ihrem „Beruf“ vertraut, mit Horn und Trompete hielt sie uns bei Laune und so manche Anekdote brachte uns zum Lachen. Unter der Süntelbuche trennten sich unsere Wege. Diese Buchenart ist eine seltene Variante der Rotbuche, Durchmesser ca. 20 m. Ihre Krone bildet verschlungene Äste, die ineinander verwachsen. Ihren Namen verdankt sie dem Höhenzug Süntel. Der restliche Tag stand uns zur Verfügung.
Frau Schmidt kam als Reisebegleiterin an Bord. Sie stimmte uns auf die neue Region ein. Erstes Ziel: die Exsternsteine im Teuteburgerwald. Ein Kulturdenkmal! 40 m hohe Sandstein-Felsformation. Die Aussichtsplattform ist durch eine Treppenanlage begehbar. Die monumentale Felsengruppe ist vor ca. 70 Mio. Jahre durch flach liegende Sandsteine im Bereich dieser Gebirgskette aufgepresst worden und gibt immer noch Rätsel auf. Köstlicher Umtrunk gefällig? Auf zum Hermannsdenkmal. Für Höhenhungrige begehbar, wissbegierige erhielten interessante Informationen von Frau Schmidt.
Weiter nach Detmold, kurze Mittagspause und Stadtführung. Wer nicht mit gehen wollte, nutzte die Zeit für eigene Erkundigungen. Ein schöner Tag mit vielen Eindrücken. Kastanienhofes zu Ende. Was steht heute an: das Wahrzeichen der Porta Westafalica: das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, auf dem Wittekindsberg (268 m) und Minden. Die Stadt liegt am Weserdurchbruch zwischen Weser- und Wiehengebirge. Vom Plateau hat man einen guten Rund- und Fernblick. Kurz verweilen und weiter nach Minden. Laut Sage (Stadt 798 erstmals urkundlich erwähnt): In der Burg am Weserufer kam es zum Friedensschluss. „Diese Burg soll nun min und din sein“, bot Widukind an. Darauf Karl der Große: „So trage sie auch den Namen min-din.“ Minden ist durch das Wasserstraßenkreuz bekannt geworden, an dem sich Mittellandkanal und Weser in einem Bauwerk kreuzen. Sie hat gleich zwei imposante Schiffsschleusen: die historische Schacht- und Weserschleuse. Reiner kurvte nach Anleitung von Frau Schmidt durch Minden.... Eine kleine Schifffahrt, wäre eine super Idee, nicht nur für die Technik interessierten Herren unserer Gruppe. Leider nur ein frommer Wunsch! Der Mindener Dom, ist ein architektonisches Wahrzeichen und eines der ältesten Bauwerke der Region. Er beherbergt einmalige Schätze der Kunstgeschichte: das Mindener Kreuz, den Mindener Altar, auch goldene Tafel genannt. Er ist im romanischen Stil erbaut und das Innere ist gotisch. Eine nicht alltägliche Sehenswürdigkeit ist uns verborgen geblieben: die nachgebaute Schiffmühle an der Weser. Es ist eine mit Wasser angetriebene Mühle auf einem Schiff direkt am Weserufer, heute ein kleines Museum.
Letzter Ausflugstag - Besichtigung Schloss Bückeburg! Das Schloss ist seit ewigen Zeiten Stammsitz der Familie Schaum burg-Lippe. Ein imposantes Ensemble bestehend aus 250 Räumen mit pracht- und prunkvollen Barocksälen. Ein Märchen wie aus 1001-Nacht. Die Führung mit Karl war eine Entdeckungsreise durch die vergangene Zeit. Beeindruckend und interessiert lauschten wir seinen Erzählungen. Der Marstall war auch eine Augenweide! Stallungen mit Schulhengsten der Hofreitschule. Eine Reitkunstvorführung der Hohen Schule Italienischer Reitkunst wäre ein Highlight, träum weiter! Die Ernüchterung kam mit der Stadtführung in Bückeburg. Die Stadtkirche, bereits 400 Jahre alt, ist aus regionalem Sandstein erbaut. Taufbecken und Kanzel gelten als Kunst schätze. Historischer Marktplatz mit Rathaus im Stil der Weser-Renaissance und das Hubschraubermuseum mit Flugsimulator. Wir nehmen Abschied vom Kastanienhof und seinen Mitarbeitern. Es war eine sehr schöne Zeit in Bad Münder. Noch einen Abstecher ans Steinhuder Meer und ab nach Hause.
Unser Dank gilt Herrn Meier, seiner Frau und dem gesamten Servicepersonal. Natürlich auch Reiner und Isa für die umsichtige Fahrkunst und den Bordservice sowie Günter für die organisatorische Leitung. Mein Dank gilt allen Mitreisenden für die netten Gespräche, das harmonische Miteinander, die gute Stimmung sowie das Musikalische an meinem Ehrentag. Was will man mehr?
2022_09
Text: B. Schildt
Bilder: Tourismusinformation Bad Münder / Wikipedia