Besichtigung der Viermastbark Peking im Deutschen Hafenmuseum Hamburg
Der Hamborger Veermaster
Schiff ahoi hieß es Anfang Juli beim Eppendorfer Bürgerverein. Wir enterten bei einer exklusiven Gruppenführung die Viermastbark Peking im Deutschen Hafenmuseum in Hamburg, die 1911 bei Blohm & Voss für die Hamburger Reederei Laeisz gebaut wurde. Ein Flying-P-Liner, wie die Seeleute diese Art Windjammer von den Seeleuten nannten. Ein paar Fakten: 4 Masten, 32 Segel, 3 Aufbaudecks (Back, Brückendeck, Poop), 2 durchgehende Decks (Zwischendeck & Laderaum) und wurde von 31 Mann gesegelt.
2020 kehrte die historische Viermast-Stahlbark Peking nach aufwendigen Renovierungs- und Restaurationsarbeiten nach Hamburg zurück und hat jetzt ihren fast-finalen Ankerplatz an der Kaikante neben dem 50er Schuppen gefunden, da das Deutsche Hafenmuseum noch im Aufbau ist. Der finale Ankerplatz wird im neuen Stadtteil Grasbrook sein, wo aktuell der zweite Standort des Hafenmuseums gebaut wird.
Die Anreise gestaltet sich bequem per Bus und Bahn. Das Besondere: an den Wochenenden fährt die historische Buslinie 856 - perfekt! Mit dem Auto ist das Museum auch sehr gut zu erreichen. Parkplätze stehen direkt vor dem Deutschen Hafenmuseum zur Verfügung.
Die Anmeldung erfolgt im Deutschen Hafenmuseum und dann gehen wir zum Liegeplatz. Dort werden wir "Landratten" von unserem "Kapitän" Herrn Ketels in Empfang genommen, bekommen ein Bändchen und eine Weste zugeteilt, damit sich die unterschiedlichen Besuchergruppen auf der Peking nicht ins Gehege kommen. Hinweis: Wer eine Führung bucht, für den ist der Besuch des Hafenmuseums inklusive. Und schon gehen wir an Bord.
Informativ und unterhaltsam führt uns unser "Kapitän" der Führung über und durchs Schiff. Wir lernen, dass es vorwiegend für Salpeterverschiffung genutzt wurde. Allerdings konnte aufgrund des Gewichtes von Salpeter, der in 70 kg Säcken im Bauch des Schiffes zu Pyramiden aufgestapelt wurde, nicht alleine transportiert werden. Meistens in Mischung mit Getreide und anderen Waren. Wir luschern in den Salon, der aktuell restauriert wird, überzeugen uns, dass die beiden Anker gut vertäut sind, hören mit Staunen, dass das Kielschwein in Beton gegossen wurde, damit das Schiff nicht umkippt und erfahren, dass sogar lebende Schweine in zwei Verschlägen auf die Reisen mitgenommen wurden. Nach ca. 2 Stunden gehen wir von Bord des beeindruckenden Viermasters.
Das Deutsche Hafenmuseum gehört zur Stiftung Historische Museen Hamburg und ist verkehrstechnisch gut zu erreichen.
Herzlichen Dank an das Deutsche Hafenmuseum für die wunderbare Führung.
(Von ca. März bis Oktober geöffnet)