EBV-Schnappschüsse
   

Seelemannpark

Kirche vom Seelmannpark Kirche vom Seelmannpark

Der heutige Seelemannpark ist der älteste der früheren Eppendorfer Gärten. Er wurde lange Zeit als der schönste Garten Eppendorfs bezeichnet. Auch in diesem Garten gab es einen kleinen Teich, der hier sogar mit der Alster verbunden war. Bis zu ihrem Tod 1904 bewohnte die Witwe Seelemann das Grundstück. Ihre Tochter Anna verkaufte das Areal dann 1906 an die Stadt, die es für die umfassende Neubebauung Eppendorfs, dem Bau der Hochbahn und der Alsterkanalisierung benötigte. Durch diese Baumaßnahmen bekam der Garten einen völlig neuen Zuschnitt.

Villa Seelemann Villa Seelemann

Aus heutiger Sicht gesehen ging das Grundstück jenseits des Bahndammes im spitzen Winkel bis auf das heutige Grundstück des St.Johannis-Klosters. An der damals noch nicht vorhandenen Heilwigstraße reichte der Garten bis zur Rückseite der der heute dort stehenden Wohnhäuser. Durch den Bau der Heilwigstraße, der Häuser und der Hochbahn, sowie der Kanalisierung der Alster , bekam der restliche Teil des Gartens seinen heutigen fast rechteckigen Zuschnitt mit einer Größe von ca 7000 qm. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wurde er als öffentlicher Park freigegeben.

Alster-Ufer Alster-Ufer

Die Ufermauer war der erste Teil der Kanalisierung, die insgesamt zwischen 1909 und 1912 ausgeführt wurde. Die große Villa der Familie Seelemann stand genau an der Stelle, an der heute der Bahndamm der U-1 in die große U-Bahnbrücke übergeht.

Samuel Heinicke Statue Samuel Heinicke Statue

Der Name des Parks „Seelemannpark“ wurde durch die tiefe Verwurzelung der Familie Seelemann im Stadtteil offiziell 1969 durch das Bezirksamt übernommen. Dieses ist insofern etwas unüblich, als solche Namensgebungen eigentlich Sache des Senates sind. In einem Brief des Staatsarchivs an den Senat wurde die Namensgebung mit der eben genannten familiären Verwurzelung angeregt. Der Senat stimmte dem zu und überließ ausnahmsweise dem Bezirksamt die offizielle Benennung.

Heute ist der Park Standort des 1895 vom Eppendorfer Bürgervereins gestifteten Denkmals Samuel Heinickes. Dieser war 1768 bis 1777 Kantor an St. Johannis. Er betrieb die Dorfschule und gab auch Unterricht für taubstumme Kinder. In diesem Zusammenhang gilt Heinicke als Erfinder der Taubstummensprache.

Am Eingang zur Kirche hin befindet sich ein Gedenkstein Eppendorf 1140-1990. Dieser Stein und die Eiche dahinter wurden anlässlich des Jubiläums 850 Jahre Eppendorf vom EBV gespendet. Die „kleine“ Eiche hat sich in den Jahren prächtig entwickelt. Im Jahr 2000 wurde unter dem Park eine große Kaverne zum Auffangen von besonders großen Regenfällen gebaut. Sie reicht bis in eine Tiefe von über 30 m. Der Bau dauerte ca 5 Jahre und ist Teil eines Stammsieles entlang der Alster. Es soll verhindern, dass Sielüberläufe in die Alster geleitet werden.  

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Hans-Helmut Homann - Quellen-Angaben