Für bessere Beleuchtung auf Gehwegen
Ausgerüstet mit Taschenlampen und Handyleuchten werden am 27. März 2019 vor allem ältere Menschen durch Eppendorf ziehen. Mit ihrem Rundgang fordern die Demonstranten, Gehwege im Dunkeln sichtbar zu machen, damit sie Stolperfallen erkennen können. Aufgerufen haben der Bezirks-Seniorenbeirat Hamburg- Nord, martini·erleben und der Eppendorfer Bürgerverein. Unterstützt wird die Aktion vom Sozialverband Deutschland, dem Verein Barrierefreies Hamburg und der Kirchengemeinde St. Martinus-Eppendorf.
Zum Hintergrund:
Die gängige Straßenbeleuchtung in Hamburg sind Bogenlampen. Ihr Licht soll in erster Linie die Fahrbahn ausleuchten. Die Gehwege werden auf diese Weise oft nur unzureichend oder gar nicht erhellt. Die Folge ist: Viele, vor allem ältere Menschen, bemerken Begrenzungen, Absätze, Unebenheiten und andere Stolperfallen nicht mehr. Ebenso erkennen sie ihnen entgegenkommende oder überholende Menschen häufig nicht. Sie werden unsicher und ängstlich. Auf Nachfragen verweist die zuständige „Hamburg Verkehrsanlagen GmbH“ auf Beleuchtungs-Standards, die das öffentliche Unternehmen aber nicht veröffentlicht.
In vielen Wohnstraßen beträgt der Abstand zwischen zwei Bogenleuchten 60 m. Sinnvoll wäre ein maximaler Abstand von 30 m. Denkbar wäre auch, die derzeitigen Straßenleuchten so nachzurüsten, dass unterhalb der vorhandenen Lichtquelle eine zusätzliche, auf den Gehweg gerichtete Lichtquelle angebracht wird.
Beispiele einer besseren Gehwegbeleuchtung sind vorhanden: So gibt es im benachbarten Norderstedt einen Fußgänger- Verbindungsweg, an dem alle 20 Meter eine Leuchte steht. Und in der Mönckebergstraße gab es früher an den Straßenlaternen des Prachtboulevards zusätzliche Leuchten, die den Gehweg beschienen.
Eine Veränderung oder ein Austausch von Straßenleuchten ist nicht billig – das ist klar. Weil es viele dunkle Wohnstraßen gibt, macht es Sinn, bei der Reform einige Pilotflächen einzurichten und dort Erfahrungen zu sammeln. Diese Pilotprojekte könnten dort entstehen, wo viele Senior*innen wohnen, z.B. in dem Wohnstift-Quartier entlang der Schede- und Frickestraße.
Letztlich geht es darum, Sparbeschlüsse des Senats aus den 80-er und 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufzuheben. Da ist die Bürgerschaft gefordert.
Petra Sellenschlo – Bezirks-Seniorenbeirat Hamburg-Nord
Klaus Kolb - martini·erleben
Hans Loose – Eppendorfer Bürgerverein von 1875
15.März 2019