Krankenhaus Bethanien wird martini44 -
Beispielhaftes Bauprojekt wurde fertiggestellt
Als vor 10 Jahren bekannt wurde, dass das Grundstück des Krankenhaus Bethanien verkauft werden soll, begannen Nachbarn rund um die Martinistraße eigene Baupläne zu schmieden. Doch die Konkurrenz war groß. In guter Tradition des Viertels, das mit seinen vielen Wohnstiften seit mehr als einem Jahrhundert für ein gemeinschaftliches Miteinander steht, wurde das Quartiernetzwerk martini·erleben gegründet. Zusammen mit der Genossenschaft Bauverein der Elbgemeinden entwickelte man ein ausgeklügeltes Nutzungskonzept, das sich 2012 tatsächlich in einer Ausschreibung durchsetzen konnte.
Das Bethanien wurde bis auf die Fassade abgerissen und dahinter ist in den vergangenen 3 Jahren ein Neubau entstanden mit viel Raum für Wohnen, Kultur und Begegnung, Betreuung und Pflege - alles unter einem Dach.
Wer ist eingezogen?
Die drei Vereine Kulturhaus Eppendorf, Stadtteilarchiv Eppendorf und martini·erleben haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen und sind gemeinsam ins Erdgeschoss gezogen, in die öffentlichen Räume des Zentrums. Das Kulturhaus präsentiert sich dort mit dem neuen Namen KUNSTKLINIK und mit einer neuen Gastronomie, dem KÖPKE.
Das Stadtteilarchiv hat sich nach dem Umzug umbenannt in Geschichtswerkstatt Eppendorf, martini·erleben ist mit dem neuen Untertitel ‚Quartiersnetzwerk‘ an den Start gegangen.
Der Verein HAMBURGISCHE BRÜCKE - Gesellschaft für private Sozialarbeit hat die Sozialstation Eppendorf eingerichtet, das „Demenzdock“ und die neue Tagespflege 'MOLE44'. Im ersten Stock hat sich eine ambulant betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaft gegründet, mit 10 Appartements und einer Gemeinschaftsküche. In der 2. und 3. Etage wohnen die MARTINIS: Eine bunte Mischung überwiegend älterer Menschen, die sich seit mehreren Jahren für das gemeinschaftliche Wohnprojekt engagieren. Für sie sind 24 öffentlich geförderte Wohnungen entstanden (davon drei für Rollstuhlfahrer*innen), ein Gemeinschaftsraum und eine Dachterrasse.
Bauherr von martini44 war die Wohnungsbaugenossenschaft Bauverein der Elbgemeinden (BVE). Für seine Mitglieder hat der BVE insgesamt 56 Wohnungen gebaut, ebenfalls öffentlich gefördert. Neun Wohnungen davon befinden sich im rechten Flügel des Gebäudes an der Martinistraße, die restlichen in drei neuen Häusern auf dem Grundstück.
Text: Klaus Kolb
Bilder: Hans Loose - Hamburgische Brücke