EBV-Schnappschüsse
   

Wilde Wassersportgerätehalden - das ausufernde Problem!

Die Regeln auf dem Wasser

Sollten Sie nicht alle Regeln für das Verhalten zur Nutzung der Wasserwege parat haben, hier eine kleine Hilfe in Bildform ...

Ein- & Ausstiegsstellen Wasserwege

Das Bezirksamt HH-Nord hat in zwei Übersichtskarten noch einmal markiert, wo die Zugänge zu den Wasserwegen offiziell angelegt sind: ...

Quelle: Bezirksamt HH-Nord

Stand 16.05.2022

Es geht voran! Auf Druck der Bürger*innen, dazu zählen auch unsere Bemühungen, haben sich auch die Fraktionen von SPD & GRÜNE damit beschäftigt und den Antrag "Schutz der Stadtnatur und Wassersport in Einklang bringen" am 12.05.2022 beschlossen (Drucksache /Aktenzeichen: 123.30-04/0004). Inhalt in Kürze: Verbesserung der Infrastruktur für den Wassersport. Zumindest ein erster Schritt bzw. ein Paddelschlag in die richtige Richtung, wie wir finden.

Direkt zur Drucksache 21-3446 gelangen Sie hier: Drucksache Wassersport Wildparken 

Schnellansicht als Bild:


Stand 04.05.2022

Hamburg ist Wassersportstadt. Fleete, Flüsse und Seen bieten ideale Bedingungen vor der Haustür. Insbesondere während der Pandemie schafften sich viele Hamburger Wassersportgeräte wie SUP-Boards, Kanus oder Ruderboote an, um aktiv sein zu können. Das wachsende Problem: Wohin damit?

Wildparken Boote Wassersportgerätehalde am Eppendorfer Mühlenteich

Zuhause hat man keinen Platz oder will es nicht lagern. Die bestehenden Mietsplätze bei Bootslagerungen kosten Geld oder sind ausgebucht. Öffentliche Ablageplätze sind rar gesät oder gar nicht vorhanden. Die egoistische Lösung: die unhandlichen Wassersportgeräte werden direkt am Ufer abgeladen. Man verlagert einfach sein eigenes Platzproblem in den öffentlichen Raum. Illegal.

Am Kuhmühlenteich in Uhlenhorst hat das bereits uferlose Ausmaße angenommen. Über 40 (!) Wassersportgeräte wurden dort abgeladen und liegen dort das ganze Jahr herum. Ebenso am Isebekkanal. Am Eppendorfer Mühlenteich wächst fast monatlich der bunte Boote-Halden-Berg. Dass dabei Böschungen beeinträchtigt, Uferbefestigungen heruntergetrampelt, Pflanzen zertreten, Bäume beschädigt und Brutplätze gestört werden, nimmt man ignorant in Kauf. Hauptsache, man muss das unhandliche Gerät nicht mehr zum Wasser transportieren. Bequem, oder?

Dass das Wildparken von Privatbooten eine Ordnungswidrigkeit ist, ist bekannt. Allerdings auch der Fakt, dass das Bezirksamt HH-Nord aufgrund von Personalmangel, nicht vorhandenen Transport- und Lagermöglichkeiten, nach eigener Aussage, aktuell nichts tut.

Wir appellieren an die Bootsableger: Nehmen Sie Ihre Wassersportgeräte dort weg. Parken Sie Ihr Boot wie Ihr Fahrrad, Motorrad oder Auto bei sich zuhause oder mieten Sie sich Platz zum Lagern. Handeln Sie bitte im Sinne aller und nehmen Rücksicht auf die Natur. Dankeschön.

Ebenso der Appell an die Behörde: Werden Sie endlich tätig! Mit durchgreifenden Räumaktionen und/oder dem Schaffen von öffentlichen Mietlagerplätzen und besseren Zugängen zu den Wasserwegen. Für die Gemeinschaft, für die Natur und für Hamburg. Dankeschön.

Für alle Wildparker:
Wassersport Wildparken

Möcht‘ ich mal aufs Wasser gehen,
lasse ich mein Kanu stehen
und kette es am Ufer dann
bequem und sicher am Baum an.

Pflanzen, Blumen – voll zertrampelt!
In Brutplätzen rumgehampelt,
denn ich bin ein Ignorant.
Natur? Ach was! Irrelevant!

Öffentlicher Raum für alle?
Das gilt nicht in meinem Falle!
Ich park‘ mein Bötchen weiter wild,
nichts hält mich auf, nicht mal ein Schild!

Als eingefleischter Egoist,
dem’s eigne Tun egale ist,
treff‘ ich hier auf meinesgleichen –
Wildparken als Markenzeichen.

Groß und größer wird die Halde
im Unterholz im Ufer-Walde –
der Wassersport-Wild-Park-Bereich
am Eppendorfer Mühlenteich!

Die Texte wurden zuerst im Eppendorfer Mai-Ausgabe 2022 veröffentlicht.
Texte/Fotos: C. Altstaedt
04_05_2022